Guten Tag,
mein Name ist Dirk Daues und ich arbeite als Baufinanzierungsspezialist in der Geschäftsstelle Buxtehude der Volksbank Stade-Cuxhaven eG. Mehr Unabhängigkeit und Nachhaltigkeit beim Strom – das ist aktuell der Wunsch vieler Verbraucherinnen und Verbraucher angesichts der horrenden Strompreise und der Unsicherheit hinsichtlich russischer Gaslieferungen. Hinzu kommt die unausweichliche Energiewende. Dafür gibt es eine aktuell sehr populäre Lösung: Photovoltaikanlagen!
Wie funktionieren Photovoltaikanlagen?
Unabdingbar für die Funktionsweise von Photovoltaikanlagen ist die Sonne. Sie können sich in Zukunft also womöglich doppelt freuen, wenn sie scheint. Denn die Energie der Sonne wird mit Hilfe von Solarmodulen, in denen Solarzellen zusammengeschaltet sind, durch den photoelektrischen Effekt in Strom konvertiert. Der entstandene Gleichstrom muss allerdings noch in Wechselstrom umgewandelt werden, damit er im Haushalt nutzbar ist. Diesen Prozess ermöglicht ein Wechselrichter.
Darauf sollten Sie bei Photovoltaikanlagen achten
Prüfen Sie zunächst, ob eine Baugenehmigung erforderlich ist. In den meisten Bundesländern stellt dies keine große Hürde dar. Anschließend sollten Sie zusammen mit einem ausgewiesenen Fachunternehmen Ihr Dach auf seine Tauglichkeit hin inspizieren. Dabei sind einige Kriterien zu beachten: Sonneneinstrahlung bzw. geringe Verschattung, Himmelsrichtung (Süden oder Ost-West), Neigungswinkel (30 Grad) und die Dachfläche. Hier gilt: Je mehr Fläche, desto günstiger gestaltet sich die Anlage pro Kilowatt-Peak (kWp). In dieser Einheit wird die Leistung einer Photovoltaikanlage angegeben. Eine Faustregel besagt, dass für ein kWp etwa zehn Quadratmeter Dachfläche vonnöten sind. Mit Hilfe von Aufständerung können übrigens auch Flachdächer mit Modulen bestückt werden.
Achten Sie zusätzlich auf Qualität und Typ der Photovoltaikmodule für zufriedenstellende Erträge. Aufgrund ihres guten Preis-Leistungs-Verhältnisses waren polykristalline Module früher beliebt. Sie wurden mittlerweile von monokristallinen Modulen verdrängt, welche leistungsstärker, aber teurer sind, weil sich die Produktion aufwendiger gestaltet. Eine weitere Möglichkeit sind Dünnschichtmodule. Diese bestechen durch ihren geringen Preis, einen geringen Rohstoffverbrauch, Flexibilität und Effizienz bei diffusem Licht. Der Wirkungsgrad ist insgesamt allerdings geringer.
Aktuell könnte etwas Geduld gefragt sein, wenn Sie eine Photovoltaikanlage installieren möchten. Denn die Nachfrage ist durch den Ukraine-Krieg enorm angestiegen. Damit einher geht eine Preissteigerung für Solarmodule. Eine weitere Hürde sind durch die Pandemie ausgelöste Lieferengpässe. Bei einer fortschreitenden Entspannung der Corona-Lage könnte sich die Lage jedoch verbessern. Die gestiegene Nachfrage dürfte gleichzeitig die weltweiten Produktionskapazitäten steigern. Allerdings ist die Anzahl der Fachhandwerker dem Ansturm aktuell nicht gewachsen. Freie Termine sind teilweise über Monate hinweg eine Rarität.
Ihre Mehrwerte
Das erste Quartal 2022 war für die Solarenergie ein üppiges, da sich die Sonne häufig in guter Laune präsentiert hat. Insgesamt generierten die Photovoltaikanlagen in Deutschland in diesem Zeitraum satte 9,6 Milliarden Kilowattstunden – also circa 37 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr. Im Regelfall bietet Photovoltaik für Sie enorme Einsparpotenziale im Vergleich zum normalen Haushaltsstrom. Bei Betrachtung einer Kilowattstunde ist der selbstproduzierte Strom umgerechnet lediglich halb so kostspielig. Dies ermöglicht eine Refinanzierung Ihrer Anlage, die allerdings in der Regel erst nach zehn Jahren erfolgt.
Strom aus Photovoltaikanlagen kann auch genutzt werden, wenn die Sonne gerade nicht scheint – insbesondere für Norddeutsche eine wichtige Info. Voraussetzung dafür ist ein bisher noch teurer, aber förderfähiger Batteriespeicher, der somit selbst nächtlichen Strom ermöglicht. Damit sind Autarkiegrade zwischen 60 und 80 Prozent möglich. Es empfiehlt sich, den selbst produzierten Strom zum Beispiel über eine Wärmepumpe oder ein E-Auto selbst zu nutzen. Gerade für Haushalte mit einem recht hohen Stromverbrauch kann sich Photovoltaik rentieren. Neben wirtschaftlichen Aspekten sind ökologische relevant. Sie sind im besten Fall nicht mehr angewiesen auf fossile Brennstoffe. Sonnenenergie ist klimaneutral und stellt eine unerschöpfliche Energiequelle dar. Solarzellen produzieren keinerlei Abgase. Sie tragen aktiv zum Umweltschutz bei!
Zusätzlich können Sie auch von verschiedenen Fördermöglichkeiten der KfW profitieren. Ein Förderbeispiel ist die Installation einer Photovoltaikanlage als Einzelmaßnahme. Wichtige Kriterien für eine Förderung sind zusätzlich, ein Handwerksunternehmen zu beauftragen und einen Förderantrag einzureichen, bevor Leistungs- und Lieferverträge abgeschlossen werden bzw. Aufträge erteilt werden. Auf kommunaler, lokaler und föderaler Ebene existieren teilweise weitere Förderprogramme.
Was kostet mich eine Photovoltaikanlage?
Die Kosten liegen aktuell in etwa zwischen 1.200 und 1.800 Euro ohne Mehrwertsteuer pro kWp und hängen von Modultyp und Hersteller ab. Dabei gilt, dass größere Anlagen rentabler sind. Berücksichtigen Sie bei den Anschaffungskosten auch Posten wie Wechselrichter, Verkabelung oder fachgerechte Montage. Der Preis für den Batteriespeicher variiert je nach Größe und beginnt bei circa 5.000 Euro. Hinzu kommen in einem relativ geringen Umfang laufende Kosten für Wartung oder Reinigung.
Wenn ich mit diesem Artikel Ihr Interesse für mehr Unabhängigkeit und Nachhaltigkeit beim Strom durch Photovoltaikanlagen bei Ihnen wecken konnte, dann melden Sie sich gerne bei mir oder meinen Kolleginnen und Kollegen. Wir freuen uns auf Ihre Anfragen.
Viele Grüße,
Dirk Daues
Baufinanzierungsspezialist der Volksbank Stade-Cuxhaven eG